Geschichte der Universität
1585
Gründung der Universität durch Erzherzog Karl II. von Innerösterreich und Übergabe an die Societas Jesu. Allen sozialen Schichten wird eine elitäre Ausbildung angeboten. Zwei Fakultäten: Theologische und Philosophische Fakultät.
Studienplan der Jesuiten (PDF)
Diplom, Erzherzog Karls II., 1. Jänner 1585
Pergament, 768 x 676 mm
Steiermärkisches Landesarchiv I.Ö., Urk. Nr. 575, 1585 I 1, Graz
Literatur zur Gründungsurkunde:
Walter Höflechner, Alois Kernbauer, Gernot Krapinger, Gründungsurkunde und Insignien der Karl-Franzens-Universität Graz, Graz 2014.
Alois Kernbauer, Graz, in: Charters of Foundation and Early Documents of the Universities of the Coimbra Group, 2nd, revised edition, Edited by Jos. M. M. Hermans and Marc Nelissen, Leuven 2005, 52-53, 123-125.
Im Rahmen des HRSM-Projektes „Repositorium Steirisches Wissenschaftserbe" wurden Ausschnitte aus der 2014 erschienenen Printpublikation zur Gründungsurkunde und den Insignien der Karl-Franzens-Universität online gestellt.
1630/40
Hohe Hörerzahlen
Anzahl und Herkunft der immatrikulierten Studenten in den Jahren 1586-1662 (PDF).
1635
Gründung der Universität Tyrnau/Trnava (heute Slowakei) und Besiedlung von der Universität Graz aus. Im Jahre 1788 wurde diese Universität nach Buda, also in die heutige ungarische Hauptstadt, verlegt. Seit den 1990er Jahren besteht in Trnava wiederum eine Universität.
Peter Pázmán von Panasz S.J. (1570-1637). Vor 1607 zweimal mit Unterbrechung Professor der Philosophie und Theologie in Graz, gründete 1635 nach dem Vorbild der Grazer Universität eine Universität in Tyrnau.
1710/20
Akademikerarbeitslosigkeit
ab 1749
verstärkter staatlicher Einfluss
1773
Aufhebung des Jesuitenordens und Übernahme der Universität durch den Staat. Heranziehung braver Staatsdiener und Vermittlung ausschließlich praktisch verwertbarer Kenntnisse.
1778
Gründung der Juridischen Fakultät
1782
Umwandlung der Universität in ein Lyzeum, Schaffung des medizinisch-chirurgischen Studiums.
1827
1848
Lehr- und Lernfreiheit, Universitäten werden nach den Vorstellungen Wilhelm von Humboldts ("Bildung durch Wissenschaft") Träger der wissenschaftlicher Forschung, die Studierenden sollen über die Vermittlung der erforderlichen Kenntnisse hinaus im Studium in das wissenschaftliche Forschen, in die Methodologie, eingeführt werden, Schaffung einer starken Hochschul-autonomie. Diese Grundstruktur blieb – abgesehen von der Zeit 1938-1945 – im Wesentlichen bis 1975 bestehen.
1849
Loslösung des medizinisch-chirurgischen Studiums von der Universität.
1863
Gründung der Medizinischen Fakultät und damit Ende der bestehenden Medizinisch-chirurgischen Lehranstalt; Beginn der Phase des Ausbaus der natur- und geisteswissenschaftlichen Fächer.
1872 ff.
1895
Eröffnung des Hauptgebäudes.
Bild links: Die Schlußsteinlegung für den Neubau der Karl Franzens-Universität in Graz 1895 durch Kaiser Franz Josef (Originalzeichnung von Alex Kircher)
Bild rechts: Kaiser Franz Josef I. vor der Universität am 4. Juni 1895 (Universitätsarchiv)
1912
Fertigstellung der neuen Kliniken im Rahmen des Neubaus des Landeskrankenhauses.
1914-1918
Universitätsbauten dienen als Lazarett.
1918 ff.
Die Universität wird lange Jahre trotz der wirtschaftlichen Misere auf dem alten Standard weitergeführt.
1923
1929/30
Infolge der ökonomischen Verhältnisse beginnt ein Personalabbau.
1938
Entlassungen (darunter die drei Nobelpreisträger Loewi, Hess, Schrödinger).
1939
De-facto-Aufhebung der Katholisch-Theologischen Fakultät.
1945
Wiederherstellung der Struktur von vor 1938.
1960
ab 1960er Jahre starkes Ansteigen der Hörerzahlen.
1975
Organisationsgesetz bringt das Ende der Professorenuniversität, Mitbestimmung von AssistentenInnen und Studierenden in allen Gremien.In administrativer Hinischt starke Anbindung an das Ministerium.
1988 ff.
Beginn einer Reformphase, Schaffung von vermehrten Möglichkeiten des Auslandsstudiums.
1990
Fertigstellung des Gebäudes Heinrichstraße 36, das das bis dahin auf 4 verschiedene Standorte aufgeteilte Institut für Mathematik in einem Gebäude vereint, weiters beherbergt es das Institut für Anglistik und das Insitut für Geographie und Raumforschung. Das architektonisch interessante Gebäude wurde vom Land Steiermark mit dem Architekturpreis ausgezeichnet.
1993
Organisationsgesetz: Die Struktur kehrt wiederum in manchem zu monokratischen Formen zurück.
1995
1998
Beginn des Zahnmedizinstudiums.
1999
Abschluss der „Implementierungsphase“ des UOG 1993.
2002
Universitätsgesetz
2004
Umsetzung des UG, Ausgliederung der Medizinischen Fakultät und Einrichtung der Leopold-Auenbrugger-Universität.
2007
Fertigstellung und Eröffnung des Zentrums für Molekulare Biowissenschaften (ZMB), das auf dem Areal des ehemaligen Anna-Kinderspitals und der ehemaligen Kinderchirurgie zwischen Mozartgasse und Heinrichstraße errichtet wurde. Das ZMB ist Teil des Bio-Clusters Graz, der von der Uni Graz und der Technischen Universität Graz getragen wird und integriert u.a. das Institut für Molekularbiologie, Biochemie und Mikrobiologie sowie andere eng verknüpfte biowissenschaftliche Bereiche.
Gründung einer neuen Fakultät für Umwelt-, Regional- und Bildungswissenschaften (URBi).