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Geschichte des Archivs

Das Archiv der Grazer Universität bestand schon im 18. Jahrhundert, ist aber in der heutigen Form mit etwas mehr als vier Jahrzehnten Bestandsdauer eine vergleichsweise junge Einrichtung, was angesichts der über vierhundertjährigen Geschichte unserer Universität fürs erste seltsam klingen mag.

Die Zeit der Jesuitenuniversität ist maßgeblich in den heutigen Archiven des Ordens der Societas Jesu dokumentiert. Das Archiv der Jesuitenuniversität bzw. des -kollegiums wurde im Zuge der Aufhebung des Ordens vom Staat eingezogen; vieles scheint in dieser turbulenten Phase um 1773 verloren gegangen zu sein. Eine kuriose Folge davon ist, dass nur vergleichsweise wenige Archivalien aus der Jesuitenzeit im heutigen Universitätsarchiv vorhanden sind. Die Gründungsurkunde unserer Universität befindet sich im Steiermärkischen Landesarchiv, die Matrikel der Frühzeit (bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts) werden in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek aufbewahrt.

Im Jahre 1778 ordnete der Staat die Einrichtung eines Universitätsarchivs an, das im damaligen Hauptgebäude der Universität (heute Bürgergasse 2A) untergebracht war.

Ab 1895 wurde im neuerrichteten Hauptgebäude der Universität ein Raum zur Aufbewahrung der Archivalien reserviert; daneben bestanden das Rektorats- und die Dekanatsarchive in gesonderten Räumlichkeiten.

Dieser Zustand hielt lange vor, einzig eine Übersiedlung der Archivalien vom Parterre in Räume des Tiefparterres wurden durchgeführt.

In den Jahren 1951 bis 1954 wurden die älteren Archivalien des Rektorats bzw. der Fakultäten wegen Platz- und Personalmangels in das Landesarchiv überführt, der Rest verblieb im Universitäts-hauptgebäude.

Professor Hermann Wiesflecker, der dem nach Wien berufenen Mediävisten Heinrich Appelt im Amt des Universitätsarchivars nachgefolgt war, beantragte im Jahre 1964 im Akademischen Senat die Rückführung der Archivalien vom Landesarchiv an die Universität und die Einrichtung eines Archivs. Im Jahre 1966 wurden die entsprechenden Räumlichkeiten im Kellergeschoss des Hauptgebäudes bereitgestellt, im Jahre 1967 vom Ministerium eine Planstelle genehmigt, die mit einem langjährigen Mitarbeiter Professor Wiesfleckers, mit Dr. Johann Gröblacher, besetzt wurde. Die Rückführung der Archivalien und damit der Aufbau des Archivs begann im Jahre 1968, in jenem Jahr also, ab dem der damalige Assistent Professor Wiesfleckers, Professor Walter Höflechner, auch am Universitätsarchiv tätig war. Diese Verbindung von Institut für Geschichte und Universitätsarchiv stellte die wissenschaftliche Aufarbeitung der Grazer Universitätsgeschichte als Teil der Allgemeinen Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte sicher.

Mit dem Universitätsorganisationsgesetz des Jahres 1975 wurde das Universitätsarchiv Teil der Universitätsdirektion. Im Jahre 1983 folgte Professor Höflechner, in dessen Händen die Geschicke des Archivs de facto schon lange gelegen waren, dem in diesem Jahr emeritierten Professor Wiesflecker im Amt des Universitätsarchivars nach. Nach dem Tod Dr. Gröblachers im Jahre 1988 wurde dessen Posten mit Professor Alois Kernbauer, der seit 1982 halbtags beschäftigter Assistent an der von Professor Höflechner geleiteten und am Universitätsarchiv untergebrachten Abteilung für Wissenschaftsgeschichte des Instituts für Geschichte gewesen war, besetzt. Mit 1. Jänner 1993 übernahm Professor Kernbauer die Leitung des Archivs.

Mit der notwendig gewordenen räumlichen Ausweitung im Tiefparterre, wo in den Depoträumen auch für Klimatisierung gesorgt worden ist, begann eine Neuaufstellung und auch eine Phase der Neustrukturierung des Archivs, die seit dem Jahr 1999 maßgeblich auch von der Suche nach geeigneten Formen elektronischer Datenspeicherung geprägt ist.

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