Nehmen wir die Mensa als Beispiel: Nach den jüngsten Mensenschließungen in Graz und Innsbruck im Herbst 2024 meldete sich die ÖH mit der Forderung nach einer staatlichen Förderung der Universitätskantinen. Diese Forderung ertönte schon in den 1970er Jahren, als die Mensa ebenso Gegenstand hitziger Diskussionen an der Universität Graz war. Die Studierenden kämpften damals nicht nur um leistbare Mahlzeiten, sondern auch um das Recht, die Räume als Versammlungs- und Veranstaltungsort inklusive freier politischer Betätigung nützen zu dürfen. Originale Archivdokumente dieser Zeit werden im Rahmen der Ausstellung „Mitbestimmung und Chancengleichheit an der Universität seit 1945“ gezeigt.
Die Ausstellung umreißt Etappen der Entwicklung der modernen öffentlichen Universität, die von demokratischen Prinzipien geprägt ist. Vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts forcierten große Universitätsreformen die Möglichkeit der Mitgestaltung von Entscheidungsprozessen für alle Universitätsangehörigen, die Chancengleichheit für Studierende und Mitarbeiter*innen und nicht zuletzt die autonome Verwaltung von wissenschaftlicher Lehre und Forschung. Neben Dokumenten aus dem Verwaltungsarchiv wird in der Ausstellung vor allem dem „Flugblatt“ als Kommunikationsmittel der Studierendenvertretungen viel Raum gegeben.
Die Ausstellung befindet sich im Gangbereich (Universitätsplatz 3, Tiefparterre) und ist zu den Öffnungszeiten des Hauptgebäudes frei zugänglich.
Mitbestimmung und Chancengleichheit an der Universität seit 1945
Daten, Fakten und Dokumente
Eine Ausstellung des Universitätsarchivs
Konzept und Texte: Christine Rigler, Andreas Golob, Petra Greeff
Organisatorische Mitarbeit: Sabine Krammer, Matthias Veit
Grafik: cuba BRANDVERTISING
Ausstellungsdauer: 23.6.2025–31.5.2026
Eröffnung: 23.06.2025, 19 Uhr, Foyer der Universitätsbibliothek